Ziegelhütte |
Im Sommer 2010 machten mehrere Cratzenbacher Tierschützer die
Agendagruppe Umwelt darauf aufmerksam, dass an der "Ziegelhütte" bei Rod
an der Weil im Frühjahr bei der Laichwanderung regelmäßig zahlreiche
Amphibien beim Überqueren der Weilstraße getötet werden. Die Amphibien
wandern aus dem Weiltal in Richtung der Fischteiche an der Ziegelhütte
zum Ablaichen. Dabei müssen sie die Weilstraße überqueren. Aber auch im
Bereich der Straße nach Cratzenbach gibt es das Problem, nur ist diese
Straße nicht ganz so viel befahren. Deswegen entschloss sich die
Agendagruppe, zunächst einen Amphibienzaun unterhalb der Ziegelhütte
aufzustellen, auch um erste Erfahrungen zu sammeln.
Aufstellung des Krötenzaunes |
Bei einem Arbeitseinsatz am 26. Februar 2011 stellte die Gruppe
Umwelt mit der Unterstützung von weiteren Tierschützern 200 Meter des
Amphibienschutzzaunes unterhalb der "Ziegelhütte" auf.
Amphibienschutzzaun |
Der spezielle Amphibienschutzzaun der Firma Schwegler wurde zum
Teil durch Spenden und zum Teil aus Eigenmitteln der Agenda finanziert.
Nach Abschluss der Laichwanderung wird er wieder abgebaut, um eine
ungehinderte Nutzung der Wiesen zu ermöglichen, und bis zum nächsten
Frühjahr eingelagert.
Jeden Morgen und jeden Abend nach dem Aufbau des Amphibienzaunes
kontrollierten die freiwillgen Helfer abwechselnd die in den Boden
eingelassenen Fangeimer und entnahmen die jeweils gefangenen Amphibien
(Frösche, Kröten, Molche). Anschließend wurden sie auf der anderen
Straßenseite nahe der Teiche wieder frei gelassen.
Bis zum Abbau des Zaunes am 12. April wurden 511 Frösche,
Kröten und Molche sicher auf die andere Straßenseite gebracht. Dort
konnten sie sich in den Teichen ungehindert vermehren.
2012:
Nach
dem guten Erfolg der Amphibiensammelaktion im Frühjahr 2011 baute die
Umweltgruppe im Frühjahr 2012 unterstützt von weiteren Amphibienfreunden den
Zaun an Ziegelhütte am 25. Februar erneut auf. Da auch jedes Jahr zahlreiche
Todesopfer unter den Amphibien, die die Weilstraße an der Emmershäuser Hütte in
Richtung Teich überquerten, zu beklagen waren, baute die Gruppe auch hier 200 m
Amphibienzaun auf. Dieser konnte durch Spenden aus der Bevölkerung finanziert
werden.
Bis zum 13. April, an dem die Gruppe den Zaun wieder abbaute, konnten
insgesamt 1048 Tiere wohlbehalten über die Straße getragen werden. An der
Ziegelhütte waren es mit 481 Fröschen, Kröten und einigen Molchen 30 weniger
als im Jahr zuvor. An der Emmershäuser Hütte konnten sie 567 Tiere, darunter 10
Feuersalamander, retten. Doch leider mussten sie feststellen, dass die 200
Meter des Amphibienzaunes hier nicht ausreichten. Vom Ende des Zauns in
Richtung Emmershausen waren immer noch viele Überfahrene zu verzeichnen. So
plant die Umweltgruppe, hier im kommenden Jahr den Zaun zu verlängern.
Ende der Laichwanderung 2012 am 13.04. |
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