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Freitag, 21. Februar 2020

Helfer bei der Amphibienwanderung gesucht

Amphibienzaunaufbau
Kröten bei der "Freilassung"
Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen, die Amphibien machen sich wieder auf den Weg zu ihrem Laichgewässer. So auch im Weiltal und im Sattelbachtal. Am Samstag, 29. Februar, 10 Uhr, lädt die Umweltgruppe der Lokalen Agenda 21 zum Aufbau des Amphibienzaunes an der Ziegelhütte bei Rod an der Weil ein. Wenn genügend Arbeitskräfte zusammenkommen, wird auf der Obstwiese bei Neuweilnau auch das Schnittgut der Obstbäume zusammengetragen und zu einer Benjeshecke aufgeschichtet. Wenn nicht, wird dies am Alternativtermin am 7. März erledigt. Aber auch beim Einsammeln der Frösche, Kröten und Molche an den Amphibienzäunen an der Ziegelhütte, an der Emmershäuser Hütte und in Gemünden werden noch freiwillige Helfer gesucht. Bei Interesse wird ein Termin vereinbart, um die Örtlichkeit zu zeigen und die Vorgehensweise zu besprechen.


Teichmolch

Samstag, 1. Februar 2020

Böden: wertvoll, komplex, sensibel, lebenswichtig, schützenswert


Ein „Stiefkind des Umweltschutzes“ stand am Mittwochabend im evangelischen Gemeindehaus von Altweilnau im Mittelpunkt: Boden. Dr. Maren Heincke, Bodenkundlerin, Referentin des Zentrums Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, erläuterte den rund 50 Zuhörern auf Einladung vom BUND Ortsverband Usingen/Neu-Anspach und der Umweltgruppe der Lokalen Agenda 21 Weilrod Bedeutung und Gefährdung dessen, was wir täglich mit Füßen treten.

 „Böden sind wertvoll, komplex, sensibel, lebenswichtig und darum schützenswert“, so Heincke. Bereits 1972 sei in der europäischen Bodencharta Bedeutung und Schutz von Böden niedergeschrieben worden. „Das Problem ist, vom Wissen zum Handeln zu kommen“, mahnte die Bodenkundlerin an. Boden habe vielfältige Funktionen, wie Nahrungsmittelproduktion, Wasserreinigung, CO2-Speicherung, Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen, Speicher für Natur- und Kulturgeschichte aber eben auch Fläche für Wohnen, Gewerbe und Infrastruktur. Und da der Anteil an hochproduktiven Böden auf einer Weltkarte dargestellt verschwindend gering ist, komme dem Erhalt dieser Standorte größte Bedeutung bei. „Der Run um Boden und Wasser hat schon begonnen“, sagte die Referentin, gute Böden würden bereits von Investoren aufgekauft. Und sie schlug einen Boden von Mangelernährung und Übergewicht, über die CO2-Speicherfähigkeit von Ozeanen, Böden und Wäldern bis in zu Frauenrechten.

 Jochen Kramer, Mitglied des Landesvorstands des BUND Hessen, zeigte die Positionen des BUND Hessen zu Flächenschutz, Regional- und Stadtplanung auf. Aber zunächst ging er auf die Herausforderungen des Klimawandels ein, der durch nicht erwartete und einberechnete Faktoren wie das Auftauen von Permafrostböden und damit Freisetzung von CO2 sowie die weltweiten Waldbrände noch schneller voranschreite. Dadurch komme es verstärkt zur Wüstenbildung. So auch schon in Teilen Brandenburgs. Was wiederum landwirtschaftlich nutzbare Flächen betreffe. Und hier in Frankfurt wolle man beste Böden in Bauland umwandeln. Oder weitere Logistik-Zentren auf Ackerflächen bauen. Bei diesem Thema seien sich der Hessische Bauernverband und der BUND einig: Der Flächenverbrauch müsse möglichst schnell auf Netto Null sinken. Aber hier seien die Ziele der Bundesregierung kürzlich wieder abgeschwächt worden. So sei auch eine Dichte von 25 Wohneinheiten je Hektar, wie sie hier im Wohnbaugebiet Neuerborn in Altweilnau angestrebt werde „überholt“. „Man müsste bei 40 Wohneinheiten je Hektar anfangen“, so Kramer. 

Jochen Kramer (von links), Dr. Maren Heincke, Eva Holdefer, Marlis Teubert und Friederike Schulze plädieren für verstärkten Bodenschutz.

Auch Friederike Schulze, Vorsitzende des BUND-Ortsverbandes Usingen/Neu-Anspach teilte diese Ansicht. Die geringe Bebauungsdichte dieser „Trabantenstadt“ sei nicht mehr zeitgemäß. Vorrangig sei die Nutzung von Baulücken sowie die Innenverdichtung, da dann keine neuen Straßen nötig seien. „Jeder von uns muss die Komfortzone verlassen“, betonte sie, Wohnzimmer von 50 Quadratmetern Größe seien inakzeptabel. Aus den Reihen der Zuhörer, zu denen viele Altweilnauer zählten, aber auch einige Vertreter der Landwirtschaft sowie zwei Mitglieder des Weilroder Gemeindevorstands, kamen interessierte Rückfragen und Anregungen. So regte Hans Krieg beispielsweise an, nur noch Null-Energiehäuser und Mehrgenerationenhäuser zu bauen. Aber dazu gebe es keine Vorgaben im Bebauungsplanentwurf. Marlis Teubert, Vorsitzende der Umweltgruppe, wies darauf hin, dass der Bebauungsplan „Neuerborn“ vom 27. Januar bis zum 28. Februar offenliegt, so dass jeder seine Anregungen und Bedenken vorbringen kann. Dazu betonte Teubert, dass die ursprüngliche Planung nur einen Bruchteil der jetzt vorgelegten Planung umfasst habe.

Das rot schraffierte Gebiet umfasst die Fläche, für die ursprünglich ein Baugebiet geplant wurde.