Am frühen Samstagmorgen, die Sonne traf mit ihren Strahlen gerade erst auf die Riedelbacher Heide, trafen sich am Naturschutzgebiet neun freiwillige Helfer aus den Reihen der Umweltgruppe der Lokalen Agenda 21 Weilrod. Das Forstamt Weilrod hatte um Mithilfe gebeten, denn vor kurzem waren größere Flächen zwischen den Wacholderbüschen gemulcht worden (diese Zeitung berichtete). Und das Mulchgut lag jetzt zentimeterdick auf den Flächen. Wie Bhavana Kaiser vom Forstamt erklärte, sei dies für die Vegetation in der Heide ungünstig. Einerseits würden beim Zersetzen des Mulches Nährstoffe frei, die hier unerwünscht seien. Zum anderen könne sich die Vegetation unter der dicken Mulchschicht gar nicht entwickeln. Und so machten sich die Helfer, ausgerüstet mit Rechen und Mistgabeln, daran, die Placken an Gras und Moos, die zum Teil noch zusammengefroren waren, zusammen zu rechen, in Bütten zu füllen und zu dem bereitstehenden Anhänger zu schaffen. Im nahe gelegenen Wald wurde das organische Material abgeladen, wo es den Bäumen und Sträuchern als Dünger dient. Im Naturschutzgebiet selbst sind die Nährstoffe unerwünscht, denn hier ist es Ziel, die hier aufgrund von Nährstoffarmut entstandenen Pflanzengesellschaften wie Wacholderheide und Borstgrasrasen zu erhalten. „Jetzt wissen wir auch, wo der Begriff Plackerei herkommt,“ sagte eine Teilnehmerin des Arbeitseinsatzes. Denn früher wurde auf dieser Fläche, die Allgemeingut war, die Grasnarbe durch Abplaggen als Einstreu für das Vieh gewonnen. An diesem Vormittag konnte allerdings noch nicht die gesamte Fläche bearbeitet werden, so dass in den nächsten Wochen sicher noch einmal ein Arbeitseinsatz nötig wird.
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