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Montag, 24. November 2025

Besuch des Wasserkraftwerks Lollar

 

Ronald Steinhoff (rechts) erläutert den Mitgliedern der Umweltgruppe Wissenswertes rund um das Wasserkraftwerk Lollar  
 

Rod an der Weil/Lollar. Im Lauf der vergangenen Jahrhunderte wurden die Fluss- und Bachauen in Mitteleuropa stark verändert. Landwirtschaft und Siedlungen rückten an die Gewässer heran, diese wurden begradigt, zur Wasserkraftgewinnung durch Mühlen wurden sie angestaut, Mühlgräben und Wehre gebaut. Wo es geht, werden heute solche Eingriffe rückgängig gemacht. Doch das geht eben nicht überall. An der Lahn beispielsweise sind die meisten Wehre unverzichtbar, denn der Lauf der Lahn wurde durch die Begradigung verkürzt, das Gefälle und damit die Erosionskraft erhöht. Hier dienen die Wehre weiterhin dem Hochwasser- und Erosionsschutz. Auch der Grundwasserspiegel würde bei Rückbau der Wehre absinken. Warum also nicht diese Standorte wie früher zur Gewinnung der Wasserkraft nutzen? Dies dachten sich auch vor rund 18 Jahren Maren und Ronald Steinhoff aus Rod an der Weil und sie beschlossen ihre bisherigen Arbeitsstellen an den Nagel zu hängen und sich mit Wasserkraft zu beschäftigen. Am Samstag besuchten Mitglieder der Umweltgruppe der Lokalen Agenda 21 Weilrod, die Klimaschutzmanagerin der Gemeinde Weilrod, Viola Sode, und interessierte Gäste das Wasserkraftwerk in Lollar an der Lahn. „Sie sind die erste Gruppe aus Weilrod, die das Wasserkraftwerk besichtigt“, freute sich Ronald Steinhoff. Er begrüßte die Gäste mit einem kurzen historischen Rückblick auf den Wasserkraftstandort. Die Nutzung der Wasserkraft gehe auch in Lollar bis in das Mittelalter zurück. Damals sei mit Mühlrädern eine Vielzahl von schweren mechanischen Arbeiten verrichtet worden, erläuterte Steinhoff. Das Buderus-Wehr sei in seiner jetzigen Form im Zusammenhang mit der Erzvorbereitung und Erzverarbeitung 1854 errichtet und die Wasserkraft linksseitig auf dem jetzigen Gelände der Bosch-Thermotechnik GmbH genutzt worden. 2017 baute hier Steinhoff Energieanlagen ein neues Wasserkraftwerk mit zwei Turbinen von 160 und 90 KW Leistung. „Die Turbinen sind über 100 Jahre alt“, berichtete Steinhoff. Er habe diese robusten Maschinen saniert und hier wieder eingebaut. „Die halten noch einmal 100 Jahre“, ist er überzeugt. Rund 350 Haushalte werden mit dem hier erzeugten Strom versorgt. Beim Bau hat Steinhoff Auf- und Abstiegshilfen für Fische mit eingebaut. Ein schräg zur Fließrichtung angeordneter Horizontalrechen mit 12 Millimeter Stabweite leitet die Fische zum Bremswehr, wo immer ein optimale Strömungsgeschwindigkeit für den Abstieg der Fische eingestellt wird. Aufsteigen können die Fische über einen Borstenfischpass, der auch für Kanuten zum Treideln ihrer Kanus genutzt werden kann. Das sechste Wasserkraftwerk, das er mit seiner Firma betreibt, sei derzeit im Bau, erklärte Steinhoff.. „Da wird ein Planfeststellungsverfahren wie bei einem Atomkraftwerk gefordert“, bedauerte er. So habe die Genehmigungszeit dreieinhalb Jahre betragen, die Bauzeit sei mit fünf Monaten veranschlagt. Dabei spare allein das Wasserkraftwerk Lollar -neben vielen anderen Vorteilen- 645 Tonnen Kohlendioxid im Jahr ein. Künftig wolle er auch Aquathermie an seinen Anlagen nutzen. „Es fließt hier jede Menge Energie vorbei“, so Steinhoff. Und die Gewässer seien durch Einleitungen und den Klimawandel ohnehin zu warm. Weitere Informationen: https://www.steinhoff-energie.de   (Sabine N.)

 

Ronald Steinhoff

Der Horizotalrechen (links) wird regelmäßig mit einem Rechenreinger von Unrat befreit. 

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