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Montag, 23. April 2012

Freiwillige Gärtner pflanzen 1650 Stecklinge

Foto: Zahlreiche Emmershäuser sind dem Hilferuf der Jagdpächter Roland Fetz und Manfred Möbs gefolgt und helfen die Sträucher „der Erde zu übergeben“.
Arbeitseinsatz für eine Feldhecke in der Emmershäuser Feldgemarkung - Niederwild wie Rebhühner und Hasen sollen wiederkommen

EMMERSHAUSEN (sn). 
Pfaffenhütchen, Roter Hartriegel, Kreuzdorn, Heckenkirsche, Berberitze und Ohrweide, aber auch Haselnuss, Weißdorn, Schlehe, Wildrosen und Liguster, insgesamt 1650 Pflanzen, warteten am Samstagmorgen auf dem Hänger. Und Jagdpächter Roland Fetz, sein Mitpächter Manfred Möbs, ihr Jagdgast Dr. Christoph Schummer, Jagdaufseher Klaus Franz und sein Sohn Simon Franz warteten am Jagdhaus bei Emmershausen auf Helfer.

Und sie wurden nicht enttäuscht. Etwa 30 Emmershäuser Bürger, auch aus dem Wochenendhausgebiet, einige Mitglieder der Umweltgruppe der Lokalen Agenda 21 Weilrod und sogar ein Naturschützer aus Grävenwiesbach versammelten sich dort, um „die Pflanzen dem Boden zu übergeben“, so Fetz. In einer Karawane aus PKW und Traktoren zogen die freiwilligen Gärtner in Richtung Struthgraben. Denn die Jagdpächter hatten geplant hier, eine Feldhecke entlang des Grabens anzulegen. 
Die ehemaligen Wegeparzellen waren bereits in Abstimmung mit der Gemeinde Weilrod abgesteckt und gefräst worden. So konnten die Helfer, aufgeteilt auf zwei Gruppen, gleich los legen. In sechs bis sieben Reihen hackten oder gruben sie Löcher, in die die mit einem Wurzelschnitt vorbereiteten Sträucher gesetzt wurden. Und dank der großen Anzahl an Freiwilligen -ein Indiz für das gute Verhältnis der Emmershäuser Bürger zu ihrem Jagdpächter- waren die Flächen bereits bis zum Mittag fertig gestellt. Die Zahl der Pflanzen war sogar so reichlich, dass ein Streifen entlang der Wiese zusätzlich bepflanzt werden konnte, wo ursprünglich die Anlage einer Benjeshecke geplant war. Diese Heckenpflanzung ist Teil eines Gesamtkonzeptes, das vom Wildbiologen Dr. Dr. Dieter Selzer von der Unteren Naturschutzbehörde und Revierförster Jörg Erwe entwickelt wurde, um hier Niederwild wie Rebhühner und Hasen wieder anzusiedeln. So sollen neben niedrigen Feldhecken auch Altgrasbestände und Blütenwiesen dazukommen, um einen vielfältigen Lebensraum zu fördern. Mit den Landwirten, die die angrenzenden Flächen bewirtschaften, ist besprochen, dass diese an den Ackerrändern Stoppel- und Getreidestreifen bei der Ernte stehen lassen. „Das mildert den Ernteschock“, begründete Roland Fetz diese Maßnahme. Sonst fänden die Tiere von einem Tag auf den anderen keine Nahrung mehr. Er freute sich, dass so viele Freiwillige seinem Hilferuf Folge geleistet hätten, sagte der Jagdpächter bei der Begrüßung. Sein Hauptmotiv sei, dass er auf die Jagd gehen wolle, gab er zu, aber er hoffte auch, dass diese Gestaltung der Landschaft „auch über uns hinaus Bestand haben“ wird. Damit dies auch gewährleistet ist, werden die Gehölzpflanzungen in den ersten Jahren gegen Wildverbiss eingezäunt. Dieses wird in den nächsten Tagen erfolgen, genau wie ein Pflanzschnitt, der den Gehölzen beim Anwachsen hilft. Außerdem werden in der Gemarkung noch Wildobstbäume wie Mehlbeere, Elsbeere, Apfel, Birne und auch Speierling gepflanzt. In den kommenden Jahren möchten die Jagdpächter die an diesem Wochenende gelegte „Keimzelle“ mit weiteren Trittsteinen ergänzen, um eine reich strukturierte Landschaft als Lebensraum für eine Vielzahl an Niederwild- aber auch Vogel- und Insektenarten zu entwickeln.

Usinger Anzeiger, 23.4.2012

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