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Trocken gefallene Weil |
Mitte der 1980er Jahre wurde durch das Weiltal von Schmitten aus der Abwassersammler zur Kläranlage bei Winden gelegt. An 37 Stellen kreuzt der Sammler das Weilbett. Der Kanal wurde in eine das Weiltal drainierende Schotter- und Splittpackung gelegt, ohne dabei in regelmäßigen Abständen Tonriegel einzubauen. Außerdem blieben die für die Bauzeit vorgesehenen Drainagerohre unter dem Kanal. Somit kam zu der durch die geologisch bedingte Durchlässigekit des Weiltaluntergrundes eine starke Drainagewirkung des Abwassersammlers hinzu. Außerdem fehlt das Wasser, das früher bereits ab Schmitten aus der Besiedlung in die Weil geleitet wurde. Zusätzlich wurde die Entwässerung vieler Außengebiete an den Schmutzwasserkanal angeschlossen. Bei der Kanalbefahrung und -untersuchung vor wenigen Jahren stellte sich zudem heraus, dass viele Kanalschächte und mancher Kanalabschnitt undicht waren, so dass Grundwasser in den Kanal eindrang. Aufgrund des Zusammenwirkens dieser vielen Faktoren fiel die Weil seitdem in Zeiten mit wenig Niederschlägen über lange Strecken trocken, obwohl ihre Nebenbäche noch Wasser zuführten.
Der Runde Tisch "Weil"

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Schotterbett |
Im August 2003 erfolgte nahe der Erbismühle eine Probegrabung am Abwassersammler. Dabei wurde festgestellt, dass im Schotterbett unter dem Kanal ein stetiger Wasserstrom fließt (siehe Foto). Die versammelten Fachleute verständigten sich darauf, hier einen Querriegel einzubauen mit Pegelmessstellen vor und hinter dem Riegel.
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Querriegel |
Der Riegel aus Beton wurde quer in den Kanalgraben eingebaut, so dass er seitlich und unten in das gewachsene Erdreich einbindet und den Kanal wasserdicht umschließt. Bei den Messungen über etwa ein Jahr konnte festgestellt werden, dass das Grundwasser bachaufwärts des Riegels zeitweise höher anstand als bachabwärts des Riegels, was auf eine positive Wirkung hinwies. Daraufhin wurden seitens des Abwasserverbands Oberes Weiltal weitere 21 dieser Querriegel eingebaut.
von Sabine Neugebauer
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